Vogelfrei Musi – „Gerstreiterisch“ aufspielen! Manche probieren’s, nur wenige schaffen’s: Das Herzblut macht den Unterschied, die waschechten Gene geben den Ausschlag! Der unvergessene Martin Schwab schaut vom Musikantenhimmel hernieder, wenn Sohn Michael mit der Vogelfrei Musi aufspielt. Berchtesgadener Bergluft verströmen die rassigen Boarischen und Landler, ruhig sitzenbleiben fällt schwer angesichts des ausgetüftelten ‚Ineinanderspiels‘ von Harmonika, Gitarre und Kontrabass. Das Zuckerl dabei: Es erklingt das originale Bandzauner-Hackbrett der legendären Schönauer Musikanten!
De boarische Bris‘ – Ein Hauch ‚Virdschinier‘ ist dabei, ein Gschmackerl von Brasil und Dunkelbier – die ‚Boarische Bris‘ aus dem Chiemgau zaubert Herbstfarben herbei und macht nicht nur den Kirta zu einem reschen Klangerlebnis. Thomas Stadler an der Tuba und seine fünf Mannen haben sich dem goldgelben Blechklang verschrieben, der mit seiner Fülle an Nuancen immer wieder überrascht und beweist: Blasmusik braucht nicht Regimentsstärke, um zu überzeugen. Vom ersten Stückl an merkt man: Volksmusikalische Feinheiten sind kein Privileg der Stubenmusi. A propos: Sepp Pfliegl, ein Mannsbild an der Harfe – Saitenmusik und Blech, das klingt mal fein, und manchmal frech… So a ‚Bris‘ mundet auch feinen Nasen.
InHofer Dreigesang – Feine Stimmen, authentische Lieder, sympathische Leut‘ – den InHofer Dreigesang bilden Simone Kiesenhofer, Magdalena Reindl und Rupert Reindl. Alle drei sind von klein auf mit dem alpenländischen Volkslied verbunden und knüpfen stimmlich und aus Überzeugung an ihre jeweiligen Familientraditionen an: Simone aus der Sängerfamilie Röpfl, Magdalena aus der Musikanten-und Sängerfamlie Korntheuer; und Rupert (in Kuchl daheim) bringt seine Sänger-Erfahrung aus dem Salzburgischen mit ein. Glaubhaft und wurzelecht interpretieren sie Lieder, die den Herbst preisen – als eine Jahreszeit, die erfüllt ist von Lebensfreude und beseelt sein sollte von wahrer Dankbarkeit.
Schlechinger Sänger – Aus echtem Chiemgauer (Bergwald-)Holz geschnitzt sind die vier Schlechinger Sänger: Hannes Prasser und Sebald Bachmann begannen vor einem halben Jahrhundert mit gebirglerischen Liedern, Konrad Anner und Rudi Ritter gesellten sich später dazu. Ein Klangbild, das an das legendäre ‚Musterkofferl‘ des oberbayerischen Volksliedvaters Kiem Pauli erinnert, und das die Namen Sontheim, Burda, Treichl, Vögele in die Historie unserer Volksmusik einmeißelte… Immer wieder erfreuen die Schlechinger Sänger in der kernigen Kombination aus Mannergsang und Zitherklang. Ein ‚Naturerlebnis‘, dieser Viergesang, an dem auch der Wastl Fanderl selig seine Freude hätte.
Stefan Semoff – Gedanken und G’schichten, Sinniges und Stimmiges rund um die Herbstzeit bringt Stefan Semoff, gebürtiger Münchner, leidenschaftlicher Musikant, Autor, Redakteur und beliebter ‚BR Heimat‘-Moderator.